Vereine
Mesenicher Pumpenverein führt durch unbequeme Denkmäler
Geheimnisvolle Unterwelt zur Mesenicher Kellerkirmes
Seit vielen Jahren bietet der "Pumpenverein" Mesenich im Rahmen des deutschlandweiten Tags des offenen Denkmals und zur hiesigen Kellerkirmes einen themenbezogenen Rundgang durch den historischen Ortskern an. In diesem Jahr hieß das Motto "unbequeme Denkmäler". Schnell hatte man den Entschluss gefasst, den Interessierten die Mesenicher "Unterwelt" über unbequeme Treppen enge, feuchte, schmutzige und urige Keller zugänglich zu machen. Dass man viele mit dieser "abschreckenden" Ankündigung neugierig gemacht hatte, zeigte die große Resonanz. Die Initiatoren Peter Haase und Martin Arens konnten zu zwei Führungen insgesamt 150 Teilnehmer begrüßen. 9 verschiedene Keller wurden besichtigt. Schuhe und Jacken blieben nicht sauber. In den kleineren Kellern stand man dicht an dicht und folgte aufmerksam den informativen Ausführungen. Der Mesenicher Heimatforscher Martin Arens brachte anschaulich und unterhaltsam die Erbauungsgeschichte der verschiedenen Gewölbekeller im Kontext zur Orthistorie näher. Er wies auch auf die besonderen Eigenarten der rd. 35 bis 130 qm großen alten Winzerkeller hin. So konnte man z.B. vieles über Tunnel, Brunnen, Geheimverstecke, die Bedeutung von Nischen, Einlässen, Fassgelegen, "Schlüffchen" und über im Laufe der Zeit entstandene verworrene Grundriss- und Eigentumsverhältnisse sowie über die Berufe der Küfer und der Schröter erfahren. Die Ausführungen wurden von den Eigentümern, die dankenswerter Weise die Kellertüren für die Besuchergruppen geöffneten hatten, ergänzt. Anekdoten, wie "Das doppelte Spundloch", "Das Mädchen im Weinfass" und "Der Quartiermeister" rundeten das Ganze ab.
Auch viele Mesenicher nutzten die Gelegenheit Neues über ihr altes Dorf zu erfahren. Die spontane gute Resonanz zeigte, dass die Vortragenden sich gut auf die "Unterwelt" vorbereitet hatten und jedem - ob einheimisch oder Gast - bisher nicht Beachtetes zeigen und erklären konnten. Nach den für die Kehle "trockenen" Kellerbesichtigungen hatten alle die Gelegenheit, in weiteren 10 Winzerhöfen und -kellern des Mesenicher Straßenweinfestes den Rundgang mit guten Weinen und zur Stärkung mit deftigen Speisen ausklingen zu lassen.
von Martin Arens